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    Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein.

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    Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein. - Seite 4 Empty Re: Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein.

    Beitrag von gnadenlos Sa 05 Nov 2022, 17:47

    Die feine Unterscheidung ist eben das, was den Rechtsstaat ausmacht. Smile

    Nehmen wir an, ich pinkel durchs Küchenfenster auf deinen Küchentisch. Das mache ich heute und morgen. Findest du nicht lustig und du erwartest selbstverständlich, dass ich dafür bestraft werde. Nun ist es aber völlig egal, ob es ein Schnell- oder Langsamverfahren gibt und wie hoch die Strafe ausfällt. Es wird mich nicht davon abhalten, mit Ansage drei Mal täglich durchs Küchenfenster auf deinen Tisch zu pinkeln. Dann bist du sicher froh, wenn ich jetzt zunächst einmal ins Gewahrsam komme, damit du endlich in Ruhe essen kannst.
    Nun kann ich furchtbar traurig sein, aber der Gewahrsam wurde mir ja zwei Mal angekündigt. Er ist also eine Folge meines angekündigten und bewussten Handelns. Wenn es mir stinkt, dass du täglich Karotten isst, muss ich mir eben eine andere Protestmethode einfallen lassen.

    Es ist ja keinesfalls so, dass in Deutschland Kundgebungen, öffentlichkeitswirksame Proteste und Demonstrationen grundsätzlich verboten wären. Dass solche Meinungs- und Forderungsäußerungen aber jeden zu jederzeit treffen müssen, vor diesen Karren lasse ich mich nicht spannen.

    Wir werden uns in dieser Sache vermutlich nicht einig (was ja kein Beinbruch ist).
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    Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein. - Seite 4 Empty Re: Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein.

    Beitrag von Katana Sa 05 Nov 2022, 18:26

    Wenn mir einer auf den Küchentisch pinkelt , macht er das genau ein Mal .
    Beim zweiten Mal braucht er anschließend auch nicht in Gewahrsam , weil er zukünftig wie eine Frau pinkelt , da das mit dem er sich normal erleichtert , abgeschnitten und vorschriftsmäßig in der Biotonne entsorgt wurde .

    Deine Argumentation ist aber die gleiche wie meine wenn es um Diebe und Schläger geht , U-Haft weil Wiederholungsgefahr , was bei U-Haft aber so hab ich mir sagen lassen eben KEIN Grund wäre . Okay , wenn der Dieb bis zu seinem Prozess auch gerne 20 Omas beklauen kann und dies kein Grund ist ihn bis zum Prozess einzusperren , dann greift diese Argumentation noch viel weniger für die Anordnung Demonstranten in Gewahrsam zu nehmen , weil sie doch glatt androhen auch weiterhin zu demonstrieren .

    Da werden wir uns tatsächlich nicht einig , weils für mich einfach Haarspalterei ist , da Unterschiede zu machen , wenn das Endergebnis das gleiche bleibt .


    Ich muss auch zugeben , ich sympathisiere mit diesen Menschen zusehend , weil ich täglich sehe wie asozial, egoistisch und gedankenlos sich unsere Gesellschaft entwickelt und ich nicht glaube, dass vorschriftsmäßiger Protest auf diese Gesellschaft auch nur den kleinsten Einfluss hätte .
    Es braucht nach meiner Ansicht die volle Breitseite, vielleicht auf Dauer sogar eine Art Öko RAF um die Menschen zum umdenken zu bewegen .
    Klingt radikal, aber hier geht es um unsere Lebensgrundlage, gibt es was wichtigeres ??
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    Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein. - Seite 4 Empty Re: Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein.

    Beitrag von Oskar Sa 05 Nov 2022, 19:11

    gnadenlos schrieb:Die feine Unterscheidung ist eben das, was den Rechtsstaat ausmacht. Smile

    Nehmen wir an, ich pinkel durchs Küchenfenster auf deinen Küchentisch. Das mache ich heute und morgen. Findest du nicht lustig und du erwartest selbstverständlich, dass ich dafür bestraft werde. Nun ist es aber völlig egal, ob es ein Schnell- oder Langsamverfahren gibt und wie hoch die Strafe ausfällt. Es wird mich nicht davon abhalten, mit Ansage drei Mal täglich durchs Küchenfenster auf deinen Tisch zu pinkeln. Dann bist du sicher froh, wenn ich jetzt zunächst einmal ins Gewahrsam komme, damit du endlich in Ruhe essen kannst.
    Nun kann ich furchtbar traurig sein, aber der Gewahrsam wurde mir ja zwei Mal angekündigt. Er ist also eine Folge meines angekündigten und bewussten Handelns. Wenn es mir stinkt, dass du täglich Karotten isst, muss ich mir eben eine andere Protestmethode einfallen lassen.

    Es ist ja keinesfalls so, dass in Deutschland Kundgebungen, öffentlichkeitswirksame Proteste und Demonstrationen grundsätzlich verboten wären. Dass solche Meinungs- und Forderungsäußerungen aber jeden zu jederzeit treffen müssen, vor diesen Karren lasse ich mich nicht spannen.

    Wir werden uns in dieser Sache vermutlich nicht einig (was ja kein Beinbruch ist).

    Ich denke auch, dass sich der Rechtsstaat solcher Mittel bedienen darf. Es geht nicht um eine Strafe, sondern um ein Gewahrsam um zu erwartende Wiederholungstaten zu verhindern. Man hatte ja großspurig angekündigt, man wolle den Autobahnring um München "besetzen" und somit den Berufsverkehr zu blockieren. Diese Aktion steht in keinerlei Zusammenhang mit den angeblichen "Klimazielen" dieser Gruppen.

    Die demokratische Möglichkeit wäre natürlich, entlang des ca. 60 km langen Autobahnringes so etwa alle 500 m prophylaktisch einen Streifenwagen mit 2 Polizisten zu positionieren, oder eben dafür zu sorgen, dass bekennende Wiederholungstäter die Ordnungswidrigkeit erst gar nicht ausführen können.

    Die Alternative wäre eine entsprechende Kaution für diese Zeit, um eben eine Tatwiederholung erheblich zu verhindern. Das alles stellt keine Strafmaßnahme dar, wie auch eine Untersuchungshaft bei Verdacht einer Straftat nicht, die bei Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr oder eben Gefahr der Tatwiederholung durch richterlichen Beschluss angeordnet werden kann. Es gibt Fälle, in denen sich dann im Prozess die Unschuld eines Angeklagten herausstellt und er dann eben entschädigt werden muss.

    Da aber bei diesen Lebensversagern finanziell nichts zu holen wäre, bleibt als Prophylaxe nur ein Polizeigewahrsam. Ebenso bei den Sachbeschädigungen wie in Museen, oder der BMW-Welt. Natürlich können die Betroffenen in einem Zivilprozess Schadenersatz einklagen, nur wo nichts ist, da kann man nichts holen.

    Also hat m. E. der Staat das Recht, solche Aktionen mit allen legalen Mitteln zu verhindern.

    Mit den Argumenten der "Letzten Generation" könnte man genau so gut gezielten Raub rechtfertigen, um gewissen das Leuten die finanziellen Mittel zum Kauf eines SUV zu entziehen.
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    Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein. - Seite 4 Empty Re: Umweltaktivisten betonieren sich auf Straße ein.

    Beitrag von gnadenlos Sa 05 Nov 2022, 19:47

    Katana schrieb:Wenn mir einer auf den Küchentisch pinkelt , macht er das genau ein Mal .
    Beim zweiten Mal braucht er anschließend auch nicht in Gewahrsam , weil er zukünftig wie eine Frau pinkelt , da das mit dem er sich normal erleichtert , abgeschnitten und vorschriftsmäßig in der Biotonne entsorgt wurde .

    Deine Argumentation ist aber die gleiche wie meine wenn es um Diebe und Schläger geht , U-Haft weil Wiederholungsgefahr , was bei U-Haft aber so hab ich mir sagen lassen eben KEIN Grund wäre . Okay , wenn der Dieb bis zu seinem Prozess auch gerne 20 Omas beklauen kann und dies kein Grund ist ihn bis zum Prozess einzusperren , dann greift diese Argumentation noch viel weniger für die Anordnung Demonstranten in Gewahrsam zu nehmen , weil sie doch glatt androhen auch weiterhin zu demonstrieren .

    Da werden wir uns tatsächlich nicht einig , weils für mich einfach Haarspalterei ist , da Unterschiede zu machen , wenn das Endergebnis das gleiche bleibt .


    Ich muss auch zugeben , ich sympathisiere mit diesen Menschen zusehend , weil ich täglich sehe wie asozial, egoistisch und gedankenlos sich unsere Gesellschaft entwickelt und ich nicht glaube, dass vorschriftsmäßiger Protest auf diese Gesellschaft auch nur den kleinsten Einfluss hätte .
    Es braucht nach meiner Ansicht die volle Breitseite, vielleicht auf Dauer sogar eine Art Öko RAF um die Menschen zum umdenken zu bewegen .
    Klingt radikal, aber hier geht es um unsere Lebensgrundlage, gibt es was wichtigeres ??

    Ersteres ist Selbstjustiz - fern von jedem Recht (auch wenn ich ebenso denke wie du), schlimmer als illegaler Protest und Gewahrsam - und Letzteres ist richtig. Ja, es geht um die Lebensgrundlage. Ich verstehe durchaus die Ängste, die diese Leute umtreibt. Ich bezweifel aber stark, dass sie die Probleme erkannt, geschweige denn eine Lösung dafür haben.
    Unser Weltproblem hat zwei Ursachen: 1. Überbevölkerung. Diese Ursache gründet allerdings auf der Hauptursache: 2. Egoismus. Eine menschliche Eigenschaft, die verheerend sein kann, aber zwingend notwendig ist. Um die erforderliche Balance zwischen notwendigem Egoismus und wünschenswerten Altruismus herstellen zu können, bedarf es der Einigkeit, dem Frieden und der Gleichheit. Ich habe nicht den geringsten Plan, wie das bei 8 Mrd. Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensgrundlagen herzustellen wäre. Ausgeschlossen ist das nicht, aber eben Lichtjahre entfernt. Und selbst in den hoffnungsvollsten Träumen wäre klar, dass WIR - also auch und insbesondere die jungen Aktivisten - damit beginnen müssten. Verzicht, volle Kraft im Rückwärtsgang. Und dann noch den Schwächeren von der Chance abbringen, endlich nach oben zu kommen. Ich schrieb das schon einmal, und ja: ich halte es für aussichtslos. Wir haben es verkackt, die Natur wird's für sich richten. Smile
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    Beitrag von Katana Sa 05 Nov 2022, 20:44

    Oskar schrieb:
    Mit den Argumenten der "Letzten Generation"  könnte man genau so gut gezielten Raub rechtfertigen, um gewissen das Leuten die finanziellen Mittel zum Kauf eines SUV zu entziehen.

    Vielleicht gar keine schlechte Idee Oskar .

    Endet nicht das persönliche Recht in unserem Grundgesetz genau da , wo es die Rechte Dritter beeinträchtigt ??

    Wenn ja , woher nimmt jemand das Recht ein privates Auto zu fahren , was er von den Dimensionen her aus praktischen Gründen nicht braucht und welches die Umwelt durch seinen erhöhten Verbrauch mehr belastet als ein vernünftig dimensioniertes Auto , sprich er durch dieses Auto die Lebensqualität aller anderen Mitmenschen beeinträchtigt ?

    Übrigens eines der Ziele der letzten Generation , eben den Gebrauch privater PKWs einzuschränken .
    In einem derart kleinem Land wie Deutschland , in dem sich die Anzahl der PKW pro Familie schon eher Richtung 3 als 2 bewegt für mich kein schlechter Ansatz .

    In der Hinsicht ist unsere Gesellschaft doch sowieso trotzig wie ein kleines Gör, jeder Wissenschaftler warnt und warnt und warnt und was macht das asoziale Pack , kauft SUVs , die nun nachweislich die PKWs mit den höchsten Verbräuchen sind . Verzicht, scheiß drauf , jetzt erst recht .

    Verstehen wir uns nicht falsch Oskar, ich bin keiner der für ein generelles Verbot von privaten PKWs eintreten würde , für ein Verbot von SUVs und Sportwagen und für knallharte staatliche Vorgaben , wie ein Auto der Zukunft auszusehen hat und wie stark es motorisiert wäre bzw. was es egal mit welchem Antrieb maximal verbrauchen darf , wäre ich sofort zu haben . Ebenso für ein Tempolimit von max. 130 km/h . Auch eine Maximalanzahl pro Haushalt wäre zu überlegen .

    Fakt ist und deswegen ist dieser Protest auch nicht gänzlich zu verurteilen .
    Im Dunstkreis deutscher Großstädte wie München , Hamburg , Berlin etc. herrscht auch ohne Proteste jeden Morgen und jeden Abend das blanke Chaos und das obwohl genau dies die Orte mit dem besten Angebot an öffentlichem Nahverkehr sind .
    Es ist aber viel schöner in seiner fetten Protzkiste jeden Tag zweimal im Stau zu stehen und tonnenweise Dreck vollkommen sinnlos in die Luft zu pusten und das soll ein Recht sein ??

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Di 14 Mai 2024, 00:09