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    Atomkraft? Na bitte!

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    Beitrag von gnadenlos Mo 03 Jan 2022, 20:02

    Die EU möchte Atomstrom als "grün" einstufen. Atomstrom steht zwar nicht auf der Stufe erneuerbarer Energien, aber er ist beinahe klimafreundlich und damit eine Ergänzung hierzu. Das muss reichen.
    Den klimaschädlichen Effekt durch nukleare Unfälle und die nicht vorhandene Nachhaltigkeit wegen des ungelösten Atommüll-Problems kann man getrost außer Acht lassen. Solche Kinkerlitzchen haben keine Bedeutung, wenn es um Subventionen und Fondshandel mit Grüner Plakette geht. Man muss schließlich Prioritäten setzen! Das meint jedenfalls Brüssel.
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    Beitrag von Katana Di 04 Jan 2022, 13:16

    Die EU Kommission ist da einfach realistisch, nach meiner Ansicht.

    Die Energiewende nach deutscher Methode einfach alles klimaschädliche abschalten zu wollen , war und ist zum scheitern verurteilt,
    es sei denn, man phantasiert mit grünen Phrasen wie "bei uns kommt der Strom aus der Steckdose" oder ähnlichem rum .

    Die deutsche Anforderung , der ja seitens der EU auch noch entsprochen wurde, ist ja die gleiche Einstufung für Erdgas und das ist nun noch größerer Schwachsinn als die Kernkraft als umweltfreundlich zu deklarieren .
    Gasförderung ist gleich Ölförderung, sprich genau das wovon man eigentlich weg will.
    Fördere ich aber weiter Gas, dann kann ich auch gleich alles lassen wie es ist .

    Deutschland ist in Punkto Energiewende genau dämlich und kurzsichtig, wie bei der Einführung der Kernenergie .
    Beides wurde und wird überhastet, aktionistisch und nicht zu Ende gedacht in Angriff genommen .
    Die Kernkraft damals ohne auch nur ansatzweise zu wissen wohin mit dem Müll und die Energiewende samt aller möglichen Ausstiege ohne auch nur ansatzweise zu wissen , wie ich dann ein stabiles Stromnetz beibehalte .

    Das Ergebnis ist ein Flickenteppich auf Kosten der Bürger , die einerseits die höchsten Strompreise Europas ablaschen dürfen , denen andererseits aber schon mal das anhäufen von Vorräten wegen eines möglichen Zusammenbruches , der Versorgung empfohlen wird .

    Insgesamt gesehen, ist die ganze Nummer aber eh nur nutzloser Schwachsinn, da dieser Planet auf jeden Fall vor die Hunde gehen wird, wenn die Menschheit nicht begreift, dass der einzige Weg, diese Welt zu erhalten nur über Bevölkerungsreduktion , Geburtenkontrolle und Konsumverzicht gehen wird .

    Jeder Versuch, irgendetwas zu reißen unter Beibehaltung des jetzigen ökonomischen Systems des ständigen Wachstums, verurteilt diesen Planeten zu einem mehr oder weniger langsamen Tod .
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    Beitrag von gnadenlos Di 04 Jan 2022, 22:24

    Es stört mich weniger, dass intakte Atomkraftwerke am Netz bleiben. Vielmehr mag ich diesen Etikettenschwindel nicht, der nur des Geldes wegen betrieben wird.
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    Beitrag von Katana Mi 05 Jan 2022, 13:18

    gnadenlos schrieb:Es stört mich weniger, dass intakte Atomkraftwerke am Netz bleiben. Vielmehr mag ich diesen Etikettenschwindel nicht, der nur des Geldes wegen betrieben wird.

    Es werden nicht nur intakte AKWs am Netz bleiben , es werden außerhalb Deutschlands haufenweise neue gebaut werden .
    Und klar braucht man sich dabei gar nichts vorzumachen , Alternativen wurden schlicht verschlafen , weswegen AKWs rein aus Sicht des Klimawandels tatsächlich derzeit die einzige Alternative sind .

    So lange sie einem nicht um die Ohren fliegen .

    Und den Zeitplan kann man sich auf Grund der Beschlüsse auch gleich vorstellen , AKWs sind grün sofern man bis 2050 !!!!!!!! eine Lösung für den Müll präsentieren kann . Der Brüllwitz vor dem Herren , seit wann gibt es den Schrott gleich noch ???

    Aber was solls , man will der Kernkraft bis 2050 Zeit geben und den Gaskraftwerken wohl dann auch .

    Klartext , man möchte schlicht weiterschlafen , anders sind diese Zeiträume nicht interpretierbar und dazu scheint man technologisch noch nicht ansatzweise weitergekommen zu sein .

    Ich glaube langsam , unsere Generation muss unendlich dankbar sein , keinen Krieg in Europa , ein weitestgehend sorgloses Leben , was es weder vor unserer Zeit gab und was zu befürchten steht , nach unserer Zeit nicht mehr geben wird .
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    Beitrag von gnadenlos Mi 05 Jan 2022, 19:43

    Katana schrieb:
    Ich glaube langsam , unsere Generation muss unendlich dankbar sein , keinen Krieg in Europa , ein weitestgehend sorgloses Leben , was es weder vor unserer Zeit gab und was zu befürchten steht , nach unserer Zeit nicht mehr geben wird .

    Da bin ich voll und ganz bei dir - und ich bin sehr dankbar.

    Das Problem des Vorgehens der EU ist, dass der Etikettenschwindel (nicht die AKW oder GKW) ernsthafte Bemühungen zur Klassifizierung der Nachhaltigkeit ad absurdum führt. Wenn Nachhaltigkeits- und Klimasiegel politisch-wirtschaftlich begründet werden, sind sie wertlos. Das halte ich für ein fatales Signal an den Markt.
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    Beitrag von Oskar Fr 07 Jan 2022, 11:07

    gnadenlos schrieb:Die EU möchte Atomstrom als "grün" einstufen. Atomstrom steht zwar nicht auf der Stufe erneuerbarer Energien, aber er ist beinahe klimafreundlich und damit eine Ergänzung hierzu. Das muss reichen.
    Den klimaschädlichen Effekt durch nukleare Unfälle und die nicht vorhandene Nachhaltigkeit wegen des ungelösten Atommüll-Problems kann man getrost außer Acht lassen. Solche Kinkerlitzchen haben keine Bedeutung, wenn es um Subventionen und Fondshandel mit Grüner Plakette geht. Man muss schließlich Prioritäten setzen! Das meint jedenfalls Brüssel.
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    Klar doch ist Atomstrom grüner Strom in reinster Form, bzw. kann problemlos in solchen verwandelt werden, wie das Bundesland Baden-Württemberg seit Jahren beweist.
    "TheLänd" lebt schon seit langem zu einem großen Teil von Importstrom, u.a. aus Frankreich (mit einem Atomstromanteil von 70%). Nachts werden die großen Pumpspeicherwerke im Schwarzwald häufig mit importiertem Atomstrom vollgepumpt, tagsüber zu Spitzenlastzeiten lässt man sie wieder leerlaufen und produziert reinsten grünen Strom.
    Auch für Geamtdeutschland ist Frankreich mit seinem Atomstrom der wichtigste Importeur, auch hier wird der Ausfall der Kern- und Kohlekraftwerke (es wurden an Silvester ja auch einige Kohlekraftwerke stillgelegt) zunächst durch Stromimporte kompensiert werden. Wir steigen aus einem Energieträger aus, importieren den Strom daraus aber aus den Nachbarländern.
    Das Tollhaus der Energiewende bietet Kabarett vom Feinsten.....
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    Beitrag von Katana Fr 07 Jan 2022, 17:26

    Oskar schrieb:

    Klar doch ist Atomstrom grüner Strom in reinster Form, bzw. kann problemlos in solchen verwandelt werden, wie das Bundesland Baden-Württemberg seit Jahren beweist.
    "TheLänd" lebt schon seit langem zu einem großen Teil von Importstrom, u.a. aus Frankreich (mit einem Atomstromanteil von 70%). Nachts werden die großen Pumpspeicherwerke im Schwarzwald häufig mit importiertem Atomstrom vollgepumpt, tagsüber zu Spitzenlastzeiten lässt man sie wieder leerlaufen und produziert reinsten grünen Strom.
    Auch für Geamtdeutschland ist Frankreich mit seinem Atomstrom der wichtigste Importeur, auch hier wird der Ausfall der Kern- und Kohlekraftwerke (es wurden  an Silvester ja auch einige Kohlekraftwerke stillgelegt) zunächst durch Stromimporte kompensiert werden. Wir steigen aus einem Energieträger aus, importieren den Strom daraus aber aus den Nachbarländern.
    Das Tollhaus der Energiewende bietet Kabarett vom Feinsten.....


    1992 gabs die erste Anfrage im damaligen Bundestag nach der Zulassung und Realisierung von Seekabelverbindungen zwischen Norwegen und Deutschland . Schon damals ging es darum überschüssige Spitzen deutscher Stromerzeugung sinnvoll zu nutzen und es im Gegenzug für die Norweger rentabel zu machen , sämtliche ihrer Wasserkraftwerke mit Pumpspeichern nachzurüsten .

    Die Nummer scheiterte bis 2011 an der Blockadehaltung der jeweiligen Bundesregierungen , die es samt und sonders nicht schaffen WOLLTEN , eine einfache Verordnung auf den Weg zu bringen , wie diese Seekabel legal in das deutsche Stromnetz einspeisen könnten .

    2014 wurden dann endlich die notwendigen Genehmigungen erteilt , um das Planfeststellungsverfahren einleiten zu können , 2017 waren alle Genehmigungen erteilt .

    Im Mai 2021 wurde unter tosendem Applaus von Mutti Merkel dann das erste der Kabel nach fast 30 JAHREN !!
    in Betrieb genommen .

    Leider Gottes sind zwischenzeitlich einige Dinge passiert , welche sowas wie eine Energiewende erheblich erschweren .
    Insbesondere die vollzogene Privatisierung unserer Stromversorgung macht es ganz und gar nicht einfach , etwas zu schaffen , was man für eine Energiewende elementar bräuchte, nämlich eine Netzinfrastruktur , die große Mengen Strom kreuz und quer durch Deutschland leiten könnte .

    Mit einer staatlichen Stromgesellschaft wären die notwendigen baulichen Maßnahmen samt notwendiger Investitionen durchaus zu wuppen und vor allem zeitnahe anzuschieben , mit einer privaten Stromwirtschaft , deren Ansinnen es in erster Linie ist Strom zu verkaufen und gar kein direktes Interesse hat ihn großartig in der Gegend rumzuschieben um bundesweit für eine gesicherte Netzstabilität zu sorgen , sieht das ganz anders aus .

    Unsere Nachkommen werden mit dieser Privatisierungsorgie staatlicher Ressourcen im Bereich Energie , Post und Verkehr noch ihre Freude haben .

    In Punkto einer möglichen Energiewende hat man nicht nur 30 Jahre gepennt ( sie könnte längst vollzogen sein ) , sondern uns und unseren Nachkommen auch noch haufenweise verdammt teure Steine in den Weg geschmissen .

    Auch mit so absurden Auswüchsen wie französischen Atomstrom zum auffüllen deutscher Pumpspeicher und gleichzeitiger Abschaltung norddeutscher Windkraftanlagen , weil man nicht weiß wohin mit dem Strom , wenn es gerade mal püstert.
    Ein paar zusätzliche Stromleitungen wären da ganz nett , nur genau die gibt es nicht und es will sie auch kein privater Netzbetreiber bauen .
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    Beitrag von gnadenlos Di 11 Jan 2022, 23:24

    Das Problem ist unser enormer und stetig wachsender Energiebedarf. Neulich hörte ich den Begriff "Energie-Adipositas" (oder so ähnlich). Energiesparen ist wohl nur ein Wunschgedanke, keinesfalls Realität.
    Dass u.a. Post, Verkehr und Energie hauptsächlich in staatliche Hände gehören, ist auch meine Meinung. Andererseits wird die Infrastruktur dadurch auch nicht zwingend besser. Ob Straßen, Schienen, Funkmasten oder Stromtrassen: überall finden sich sofort Gegner. Belastend! Smile
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    Beitrag von Oskar Mi 12 Jan 2022, 00:01

    gnadenlos schrieb:Das Problem ist unser enormer und stetig wachsender Energiebedarf. Neulich hörte ich den Begriff "Energie-Adipositas" (oder so ähnlich). Energiesparen ist wohl nur ein Wunschgedanke, keinesfalls Realität.
    Dass u.a. Post, Verkehr und Energie hauptsächlich in staatliche Hände gehören, ist auch meine Meinung. Andererseits wird die Infrastruktur dadurch auch nicht zwingend besser. Ob Straßen, Schienen, Funkmasten oder Stromtrassen: überall finden sich sofort Gegner. Belastend! Smile

    Na da wird uns ja der gelernte Philologe Habeck mit seiner Zappelstromversorgung das Fasten beibringen.

    Denn wie schon Wilhelm Busch vor 150 Jahren feststellte:

    "Aus der Mühle schaut der Müller,
    Der so gerne mahlen will.
    Stiller wird der Wind und stiller,
    Und die Mühle stehet still.

    So geht’s immer, wie ich finde,
    Rief der Müller voller Zorn.
    Hat man Korn, so fehlt’s am Winde,
    Hat man Wind, so fehlt das Korn."

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    Beitrag von Katana Mi 12 Jan 2022, 11:31

    gnadenlos schrieb:Das Problem ist unser enormer und stetig wachsender Energiebedarf. Neulich hörte ich den Begriff "Energie-Adipositas" (oder so ähnlich). Energiesparen ist wohl nur ein Wunschgedanke, keinesfalls Realität.
    Dass u.a. Post, Verkehr und Energie hauptsächlich in staatliche Hände gehören, ist auch meine Meinung. Andererseits wird die Infrastruktur dadurch auch nicht zwingend besser. Ob Straßen, Schienen, Funkmasten oder Stromtrassen: überall finden sich sofort Gegner. Belastend! Smile

    Zwingend nicht , aber erheblich wahrscheinlicher , da das Hauptaugenmerk eines staatlichen Energiemonopols in der Hauptsache auf der Versorgung und nicht der Gewinnmaximierung liegen sollte .

    Ansonsten schließt sich der Kreis doch wieder , im Grundsatz liegt das Problem in der Gier des Menschen und der fatalen Geisteshaltung eines zwanghaften Wachstums .

    Dazu gehört auch , die angeblich so nachhaltige E-Mobilität vorwiegend für Luxusartikel zu nutzen .
    Schau ich mir Geschosse wie Tesla und andere an , dann frag ich mich , was der Blödsinn soll , ebenso wie die immer stärker um sich greifende Nummer der Pedelecs , E-Bikes und als Krönung E-Scooter , auf das ich auch den letzten Meter nicht mehr zu Fuß zurücklegen muss .

    Mit Nachhaltigkeit oder gar Einsparung hat dieses Verhalten nun so gar nix zu tun .

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Mi 15 Mai 2024, 18:36